Donnerstag. 8:00 Uhr morgens: Nach nur sechs Stunden Schlaf heißt es wieder einmal: Aufstehen! Hätte ich meine Uni-Kurse für dieses Semester besser gewählt, wäre mir das erspart geblieben. Nach meiner frühmorgendlichen Online-Vorlesung genehmige ich mir zwei Toastscheiben, stopfe Hefter und Laptop in meinen Rucksack und mache mich zur Tramstation auf. Am Augustusplatz steige ich aus, spaziere fünf Minuten in Richtung Barthels Hof (Markt) und siehe da, ich habe mein Ziel erreicht: die singularIT.
Zuerst geht es am Billardtisch vorbei – auf dem noch vereinzelt Kugeln des Vortages darauf warten angestoßen zu werden – zu den Büros meiner Kollegen. Ich trete in das erste Büro. Nach einer kurzen Begrüßungsrunde wird mir sogleich die Frage: „Wir haben auch Kuchen da! Willst du 15:00 Uhr mitessen?“ entgegnet. Ich habe bislang kaum Erfahrungen mit anderen Firmen gemacht, doch ich bin davon überzeugt, dass meine Kollegen hier zu den Besten gehören, fachlich wie auch persönlich!
Meine ersten Aufgaben
Mein nächstes Ziel: Das Getränkesilo. Dort schnappe ich mir eine Mate-Flasche und mache mich auf zu meinem Arbeitsplatz. – Ich öffne ein Fenster, schiebe ein Dutzend leerer Mate-Flaschen zur Seite, öffne die neue Mate-Flasche und stelle diese dort ab, wo zuvor die leeren Flaschen standen. Nach wenigen Minuten des Einarbeitens habe ich meine Gedanken, die über das Wochenende hinweg in ein komplettes Durcheinander geraten sind, wieder geordnet: Ich muss mich um das Python-Backend einer Web-Applikation kümmern. Nach zwei Stunden der Feature Entwicklung und des Debuggings kommen Michel (ein Kollege) und Felix (unser Geschäftsführer) zu mir. Es geht um ein Update unserer Firmenwebseite. Ich lege das Python-Projekt vorerst zur Seite, um mit den beiden Ideen bezüglich unseres verbesserten Webauftritts zu diskutieren. Dabei schlage ich in voller Naivität vor, dass es doch eine super Idee wäre, wenn Kollegen aus verschiedenen Bereichen (Vollzeit & Teilzeit) ihren Firmenalltag beschreiben würden und das als kurzen Artikel auf der Webseite veröffentlichen.
„Hey, das klingt echt gut! Kannst du das übernehmen??” antwortet Felix voller Begeisterung.
Der folgende Montag. 16:30 Uhr nachmittags: Mit meiner Lieblingsmusik im Hintergrund schaue ich aus dem Fenster und überlege, was ich noch schreiben kann… Zur gleichen Zeit kommt ein Kollege (auch ein Werkstudent) zu mir ins Büro, der gerade erst plant mit seiner Arbeit anzufangen. Wir reden über unseren Alltag und diskutieren kurz über die aktuellen Projekte, bevor ich zum Schluss komme: Eigentlich reicht es für heute! Ich werde Dienstag oder Mittwoch wiederkommen. Ich schicke Felix also den Text für ein konstruktives Feedback bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache.
Mein Weg mit der singularIT
Mittwoch, 16 Uhr nachmittags: Zu meinem Alltag habe ich meiner Meinung nach die relevantesten Punkte bereits aufgeführt: Ich komme, trinke Mate, programmiere, ärgere mich über Bugs in meinem Code und gehe wieder. Doch was ist schon ein Tag im Vergleich zu meiner gesamten Zeit als Teil der singularIT?
Mittlerweile bin ich seit mehr als zwei Jahren ein fester Bestandteil des Teams. Während ich mein Praktikum absolvierte, bei dem ich mich mit dem PHP-Framework Laravel auseinandersetzen durfte, befand sich unsere Firma noch in einem 1-Zimmer-Büro in der Prager Straße. Und ja: Der Billardtisch war auch schon zu dieser Zeit ein wichtiges Element unseres Inventars. Täglich teilte ich mir mit drei bis vier Kollegen das zu große Büro, wo wir an unseren zugeteilten Projekten herumwerkelten. Doch die scheinbare Ruhe blieb nicht von Dauer. Über die Monate hinweg kamen und gingen Studenten & Hochschulabsolventen, um sich an einem Praktikum zu versuchen. Ein Großteil derer, die ursprünglich „nur“ Praktikanten waren, bilden heute den festen Kern des Unternehmens.
Der Umzug der singularIT
Zum damaligen Zeitpunkt kristallisierte sich dadurch ein neues Problem heraus: Anscheinend korreliert der Lautstärkepegel mit der Menge an Personen in einem Raum! Die Lösung: Ein neues Büro musste her. So zogen wir 2019 in den Gebäudekomplex des Barthels Hofs. Frisch ausgestattet mit einer Küche & Getränkesilo, zwei Toiletten, mehreren Büros, einem Esstisch, einen Besprechungsraum und einen Raum für Präsentationen stieg nicht nur die Arbeitsqualität, sondern parallel auch die Motivation aller Mitarbeiter. Dies betrifft ebenfalls das gemeinsame Arbeiten an Projekten. So können sich Kollegen, die an ähnlichen Problemen arbeiten, zum Diskutieren gemeinsam in ein Büro einquartieren.
Meine Weiterentwicklung
Summa summarum hat sich über die letzten zwei Jahre nicht nur die singularIT weiterentwickelt, sondern auch ich. Anfangs wusste ich nicht einmal, was SSH, Putty, oder SEO bedeuten und wie man Git korrekt verwendet. Ich mag zwar nur ein Werkstudent sein, doch alles Wissen, das ich mir hier aneignen durfte, hat mich sowohl im Privaten als auch in meinem Studium weitergebracht!