Masterarbeit zum Thema Benutzerfreundliche App für Schockraumdokumentation

Am Ende eines Masterstudiums wartet auf die Studierenden eine der größten Herausforderungen, nämlich das Verfassen einer Masterthesis. Da ich, Zuzanna Mielczarek, zu diesem Zeitpunkt als Werkstudentin bei der singularIT arbeitete, entschied ich mich dafür, ein praxisnahes Thema zu wählen, das sowohl mein persönliches Interesse weckt als auch inhaltlich relevant ist. Durch eine Anfrage des Universitätsklinikums Münsters ergab sich für mich die Gelegenheit, meine Thesis im medizinischen Kontext zu schreiben. Das Klinikum benötigte Unterstützung, um den Dokumentationsprozess in der Notaufnahme zu optimieren. So beschäftigte ich mich in meiner Arbeit mit der Konzeption und Entwicklung eines digitalen Assistenzsystems zur Dokumentation von Schockraumbehandlungen. Die Betreuung meiner Arbeit erfolgte seitens der singularIT und der Universität zu Lübeck. Durch wöchentliche Meetings mit beiden Betreuern konnte sichergestellt werden, dass der wissenschaftliche Anspruch erfüllt wird.

Problembeschreibung

Für ein besseres Verständnis der Thematik ist es wichtig zu erwähnen, dass im Schockraum Menschen behandelt werden, die aufgrund von Atemwegs-, Kreislauf- oder Bewusstseinsstörungen in die Notaufnahme gelangen. Bedingt durch die vielfältigen Symptome und oft unklaren Ursachen gestaltet sich die Behandlung dieser Patientengruppe äußerst schwierig. Zu diesem Zweck hat das Universitätsklinikum Münster (UKM) im Jahr 2019 das sogenannte IRONMAN-Protokoll entwickelt. Dieses Protokoll unterstützt die Ärzte dabei, eine strukturierte Versorgung zu gewährleisten, um aussagekräftige Diagnosen stellen zu können. Durch die papierbasierte Umsetzung weist das Dokument jedoch einige Schwächen auf. Im Rahmen meiner Thesis plante ich, einen ersten digitalen Prototypen des Superhelden-Protokolls zu erstellen.

Umsetzung

Um die neue App so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten, war eine enge Zusammenarbeit mit dem UKM notwendig. Durch den Austausch konnte ich hilfreiche Interviews führen und Aufenthalte vereinbaren, um den Kontext und die Problematik zu verstehen. Dazu durfte ich mehrere Tage verkleidet als Ärztin in der Notaufnahme mitlaufen und die spannende Umgebung kennenlernen. Basierend auf den gewonnenen Informationen habe ich zunächst ein Figma-Mockup erstellt, das iterativ mit den Ärzten am UKM weiterentwickelt wurde. Anschließend habe ich das Konzept in Form einer Webanwendung umgesetzt. Das Ergebnis ist eine Tablet-Anwendung mit Ansichten zur Ersteinschätzung, Behandlung und Abschlussdokumentation. Die App wurde abschließend in Form einer Studie mit potenziellen Nutzenden evaluiert. Die Probanden sollten in einer simulierten Schockraumsituation beide Protokolle ausfüllen und im Anschluss Fragebögen zur Wahrnehmung, Benutzerfreundlichkeit und Navigation beantworten. Das Ärzteteam zeigte von Anfang an großes Interesse an dem Assistenzsystem. Die Auswertung zeigte, dass durch den digitalen IRONMAN die wahrgenommene Vollständigkeit und Präzision der Dokumentation gesteigert werden können.

Technologien

Figma, React, Tailwind, Headlessui

(Quelle Bild links: ChatGPT, 03.02.2024)